Was Wut anrichtet

Es war einmal ein kleiner Junge, der sehr schnell ausrastete und schnell ärgerlich wurde.

Sein Vater gab ihm einen Hammer und eine große Tüte voller Nägel. Jedes Mal, wenn er wütend wurde, sollte er einen Nagel in den Zaun hinter dem Haus schlagen, anstelle seine Wut an anderen auszulassen.

Am ersten Tag schlug der Junge dreißig Nägel in den Zaun. Die Tage vergingen und mit ihnen nahm auch die Zahl der Nägel ab, die der Junge in den Zaun schlug. Er fand nämlich heraus, dass es weit weniger anstrengend war, nicht auszurasten, als Nägel in den Zaun zu schlagen.

Schließlich kam der Tag, an dem der Junge überhaupt nicht mehr ausrastete. Er erzählte dies seinem Vater und der trug ihm nun auf, für jeden Tag, an dem er nicht mehr ausrastet, einen Nagel wieder herauszuziehen.

Wieder vergingen etliche Tag und schließlich konnte der Junge seinem Vater berichten, dass er alle Nägel herausgezogen hatte.

Der Vater nahm seinen Jungen bei der Hand und ging mit ihm zum Zaun. Er sagte zu ihm: „Das hast du gut gemacht, mein Sohn. Ich bin sehr stolz auf dich. Aber schau dir all die Löcher im Zaun an.

Der Zaun ist nicht mehr der, der er einmal war. Darum denke daran, wenn du das nächste Mal etwas im Ärger zu anderen sagen willst, dass deine Worte eine Narbe hinterlassen könnten, so wie die Nägel ihre Spuren im Zaun hinterlassen haben.

Auch wenn du sagst, dass es dir leid tut, die Wunde ist und bleibt dennoch da!“

Was wir daraus lernen können:

  • Einmal gesprochene Worte lassen sich nicht zurücknehmen – sie können tiefe Wunden hinterlassen.
  • Wut vergeht, aber ihre Spuren bleiben – sei achtsam mit deinen Worten und Taten
  • Wir können lernen mit unseren Emotionen klug umzugehen. Dazu ist Achtsamkeit und Bewussheit notwendig.
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